Transformation ist kein Projekt, sondern eine Realität

Unternehmen, die das verstanden haben, wissen: Einer der größten Hebel für nachhaltige Entwicklung liegt in den Menschen, die die Transformation erfolgreich gestalten, selbst. In deren Mindset.

Unser Kollege Lucas Petri, Experte für Leadership und erfahrener Berater für komplexe Unternehmenstransformationen, erklärt in diesem fifty1 Insight wieso Mindset nicht einfach nur ein fancy Begriff ist und teilt Erfahrungswerte aus der eigenen Arbeit.

Wieso sich die Auseinandersetzung mit Mindset lohnt

Mindset, das ist die Summe unserer Erfahrungen, Überzeugungen, Werte und Fähigkeiten, die sich im Verhalten einer Person manifestiert. Das bedeutet letztlich nichts anderes als dass Mindset Verhalten prägt und damit natürlich ein wesentlicher Faktor bei Führungskräften und Menschen in Verantwortung ist.

Auch das Transformationcamp greift mit seinem diesjährigen Dreiklang Ego, Economy, Ecology diesen Aspekt auf und zeigt anhand unterschiedlicher Key Notes und Sessions, wie wir durch unsere innere Haltung echten Wandel bewirken können.

Ego: Die innere Haltung als Treiberin des Wandels

„Ego“ klingt zunächst einmal nach Selbstbezogenheit, doch in der Transformation meinen wir damit etwas anderes: Selbstreflexion, Verantwortung und Mut zur Veränderung. Führungskräfte und Teams, die Transformation ernst nehmen, müssen bereit sein, eigene Überzeugungen zu hinterfragen. Wo limitiert uns unser Denken? Wo halten Gefühle uns zurück? Welche Erfahrungen, die wir gemacht haben leiten uns bei unseren Entscheidungen? Welche Muster in der Zusammenarbeit verhindern Fortschritt?

Wir alle kennen den geflügelten Begriff des Growth Mindset. Darin steckt letztlich nichts anderes als die Fähigkeit Ausprobieren und dabei auch Fehler zu machen als Lernchancen zu begreifen und Hebel zur Verbesserung. Unsicherheit und Angst ist etwas, das de facto alle von uns kennen, aber anstatt sie zum Störfaktor werden zu lassen, wäre eine andere Möglichkeit sie als Einladung zum Wachsen zu sehen.

Economy und Mindset

Economy ist ein weiterer Eckpfeiler des diesjährigen Transformationcamps und auch er hat viel mit Mindset zu tun. Ein rein gewinnorientiertes Wirtschaften, wie es lange Zeit in den Köpfen war, funktioniert nicht mehr. Zukunftsfähige Unternehmen und weitsichtige Menschen in Verantwortung denken weiter – sie setzen auf Werte, Wirkung und Wirksamkeit.

Mindset spielt hier eine entscheidende Rolle: Unternehmen, die sich als lernende Organisationen verstehen, schaffen es, sich immer wieder neu zu erfinden. Statt Kontrolle geht es um Vertrauen, statt Hierarchie um Kollaboration, statt ICH um WIR.

Vertrauen ist dabei ein essentieller Punkt. Nur mit vertrauen ist es möglich offen zu sprechen, nachzudenken und auszuprobieren.

All jenen, die beim Gedanken an Führungskräfteprogramme mit sozialen Elementen die Augen verdrehen sei gesagt: nur weil es Dinge gibt, die du gerade lieber tun würdest, heißt das nicht, dass das Unternehmen und Führungsteam nicht immens davon profitieren können, wenn man weiß was die anderen beschäftigt. Wenn man sich auch über persönliche Träume und Driver ausgetauscht hat. Wenn man verstanden hat wie man bei anderen Türen öffnet, anstatt sie fest zu verriegeln.

Ecology: Nachhaltigkeit beginnt im Kopf

Nachhaltiges Wirtschaften ist kein Trend, sondern eine Notwendigkeit. Doch wer glaubt, Nachhaltigkeit sei nur eine Frage von Green-Tech und CO2-Bilanzen, greift zu kurz. Es ist eine Frage des Mindsets sich auch über Ökosysteme und Nachhaltigkeit Gedanken zu machen.

Nicht mit der Idee als einzelnes Unternehmen die Welt zu retten, sondern eher um der eigenen Verantwortung gerecht zu werden und bereit zu sein einen Beitrag zu leisten, wenn die Bedingungen es zulassen.

Unternehmen, die die Transformation ernst nehmen, müssen sich fragen: Welche Entscheidungen treffen wir heute, die auch morgen noch Bestand haben? Welche Kultur prägen wir, um nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen?

Insights aus unserer Arbeit

Vor nicht so langer Zeit habe ich mich im Rahmen eines Entwicklungsprogrammes mit einem globalen IT Unternehmen dem Aspekt des Mindsets gewidmet. Dabei waren mehrere Dinge für uns essentiell:

Didaktik und Vorgehen

Wenn es tief gehen soll, dann muss es zum Nachdenken anregen, Emotionen erwecken und aktiv erfahrbar werden. Genau so sind wir auch im Projekt in allen Formaten vorgegangen und haben darüber hinaus auch jedes Mal einen geschützten Rahmen zur Ausarbeitung konkreter nächster Schritte mit Coaching Unterstützung geboten.

Was steckt für mich drin – was steht auf dem Spiel

Eine wichtige Intervention war, dass alle teilnehmenden Führungskräfte, immerhin 140 aus 6 Ländern, Artefakte zu den Workshops mitbrachten, die für sie eine Aussage über die aktuelle Situation des Unternehmens und Wandel im Allgemeinen trafen.

Darüber hinaus führten wir global in allen Führungsebenen Interviews durch und machten die Ergebnisse im Rahmen von Zitaten in einem Gallery Walk transparent.

Zu beidem gab es Austausch und ein angereichertes Bild zur eigenen Haltung und Rückschlüsse zu jener der anderen sowie die wertvolle Diskussion darüber, was von den dabei entdeckten Ansichten und Einstellungen tendenziell hinderlich, förderlich und jedenfalls wichtig für die weitere Bearbeitung war.

Eine Frage der Umwelt

Große AHA Momente gab es bei der Auseinandersetzung mit dem CYNEFIN Framework, das wir mittels vierteiliger Lego-Simulationsübung erlebbar machten.

Dabei ging es darum Handlungsweisen in den vier Dimensionen SIMPLE – COMPLICATED – COMPLEX – CHAOTIC zu erkennen und im Kontext der aktuellen Unternehmensausgangslage zu reflektieren.

Eine spannende und aufschlussreiche Beobachtung war hier, dass eine große Anzahl an Führungskräften mit bemerkenswerter Lust zu Analyse und Detail und einem Hang zur Perfektion an die Aufgaben herangingen. Zunächst weder gut noch schlecht, aber in einer komplizierten Umwelt jedenfalls wesentlich zweckmäßiger als in einer komplexen Dynamik.

Den eigenen Mustern auf der Spur

Augenöffnend war für viele auch eine Übung, bei der ein Teil der jeweiligen Workshopgruppe in einer Simulation unter Zeitdruck und aufgetragener Lebensgefahr eine Priorisierungsaufgabe erledigen musste. Neben der allgemeinen Aufgabe selbst erhielten die Teilnehmer:innen auch kleine Zettel mit Infos zu ihren Rollen. Von streng geheimen Führungsaufgaben, über bekannte Führungsrollen bis hin zu Infos wie „Junior Crew Member – by far the youngest in the team“.

Bemerkenswert war hier wie hoch der Anteil jener Teilnehmer:innen war, die sich diesen Rollenvorgaben nach eigenem Verständnis fügten. Gestandene Führungskräfte, die sich zurückhielten, weil sie ja Junior waren, Personen mit der Rolle „Mission Lead“, die sich insgeheim schämten, weil sie sich für das zwischenzeitliche Scheitern der Gruppenaufgabe, laut Angabe von uns, verantwortlich fühlten und daher schwiegen oder Menschen, die sich bei einer Arbeitszeit von 10 Minuten dennoch nicht trauten das Wort zu ergreifen, obwohl bereits 5 Minuten vergangen waren. Getragen von der Idee, dass jemand anderes, noch ranghöheres die Initiative ergreifen müsste.

Eine Übung, die für reichlich Material für die Reflexion sorgte und Erkenntnisse, die zahlreiche Personen nachdenklich stimmten. 

Was daraus folgt

Was daraus folgt ist, dass das benannte Programm wirkungsvoll war, weil es den Teilnehmer:innen ermöglicht hat in einem geschützten Rahmen sich und andere zu beobachten und gemeinsam in den Spiegel zu sehen.

Was daraus folgt ist, dass denken, fühlen und Interaktion ein notwendiger Dreiklang für tiefgreifende Erfahrungen sind, die den Unterschied machen können.

Was daraus folgt ist, dass die Transfergruppen, also die Bearbeitung eigener Cases im vertrauensvollen Rahmen mit den eigenen Kolleg:innen, Nähe bringt und Vertrauen stiftet, das in der täglichen Arbeit den Unterschied machen kann.

Als erfahrener Berater, Coach und angehender Psychotherapeut weiß ich, dass Menschen die Sicherheit brauchen lernen zu dürfen, ohne Nachteile befürchte zu müssen.

Als fifty1 sind wir davon überzeugt, dass Menschen Lust zur Entwicklung haben und gelingende Beiträge zum Erfolg leisten wollen.

Willkommen in der fifty1 Welt – willkomnmen am Transformationcamp 2025

Mit unserem hXt Beratungsangebot und der fifty1 Akademie wollen wir Menschen wirksam und Organisationen zukunftsfit machen. Es geht darum das Mindset zu entwickeln sich auf Neues und teilweise Ungewohntes einzulassen und die Organisation so zu bauen, dass Menschen Verantwortung übernehmen wollen und können.

Das uns noch viel mehr kannst du auch am Transformationcamp 2025 erleben – Restkarten sind noch verfügbar! Wir freuen uns auf dich!😊