In der komplexen Welt der Unternehmensführung sind nachhaltige und tragfähige Entscheidungen essentiell. Tatsächlich können sie in Meetings und Diskussionen aber immer wieder mit Totschlagargumenten verhindert werden und Prozesse damit ins Stocken geraten. Diese emotional aufgeladenen und pauschalen Einwände zielen darauf ab, den Dialog zu beenden, anstatt ihn zu fördern. Im Gegensatz dazu sind konstruktive Argumente rational, evidenzbasiert und fördern Dialog und gemeinsamen Fortschritt. Wie also geht man mit Totschlagargumente um und setzt konstruktive Argumente erfolgreich ein?
Umgang mit Totschlagargumenten – mit Herz und Hirn
Ein effektiver Umgang mit Totschlagargumenten beginnt mit einer gründlichen Vorbereitung und dem Aufbau von Wissen und Kompetenz zu den betreffenden Themen. Antizipiere mögliche Einwände und bereite entsprechende Antworten und Lösungsansätze vor, um die Diskussion zu versachlichen. Nimm die Einwände ernst, stelle gegebenenfalls Verständnisfrage dazu und gib damit auch deinem Gegenüber das Gefühl ernstgenommen zu werden.
Ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz – insbesondere Selbstregulierung und Empathie – ist ebenfalls entscheidend. Die Kunst ist ruhig und respektvoll zu bleiben, auch wenn innerlich eine Spannung wächst. Verwende klare und direkte Kommunikation, stelle sicher, dass du aktiv zuhörst, frag gegebenenfalls nach, ob du den Punkt richtig verstanden hast und achte auf positive Sprache. Der Fokus sollte auf Lösungen und Möglichkeiten liegen und nicht auf Argumenten etwas nicht zu tun.
Konkrete Kontertechniken
Wenn Totschlagargumente auftauchen, wie „das ist immer zu teuer“ oder „du hältst nie deine Termine ein“, ist es wichtig, vorbereitet zu sein. Gegen „zu teuer“-Einwände kannst du mit konkreten Beispielen und Daten antworten, die den ROI deines Vorschlags aufzeigen. Bei Kritik an der Zuverlässigkeit ist es entscheidend, Verantwortung zu übernehmen, frühere Erfolge hervorzuheben oder einen konkreten Verbesserungsplan vorzulegen.
Oft ist es am zielführendsten geduldig und pointiert zu bleiben. Das Wort „sondern“ kann wahre Wunder in einem Gespräch wirken. Kommt jemand mit einer negativen Antwort auf einen Vorschlag könnte die Frage „sondern?“ anregen an Alternativen an Stelle der Untermauerung der Ablehnung zu bewirken. Kommt jemand mit „es war früher immer so“, kann die Wertschätzung für den Beitrag, gekoppelt mit der Frage, was das wohl für die Zukunft bedeutet, eine spannende Kehrtwende einläuten. „Großartig, dass du das einbringst, ich denke das würden viele so sehen. Was denkst du müssen wir daher für die Zukunft oder nächsten Schritte beachten?“
Von Totschlagargumenten zu konstruktiven Dialogen
Totschlagargumente können oft durch eine Kultur des Respekts und der Offenheit gemildert werden. Förderung eines sicheren Raumes für offene und ehrliche Kommunikation, wo alle Meinungen und Ideen gewürdigt werden, kann die Verwendung von Totschlagargumenten minimieren. Es ist auch hilfreich, Feedback zu suchen und Reflexionen durchzuführen, um das eigene Verhalten und die Kommunikation ständig zu verbessern.
All das schafft man nicht von heute auf morgen. Die Etablierung einer psychologisch sicheren Umgebung macht aber jedenfalls Sinn und es ist definitiv nie zu spät dafür.
Schlussfolgerung
In der dynamischen Welt der Unternehmensentwicklung ist der effektive Umgang mit Totschlagargumenten ein unverzichtbares Werkzeug im Repertoire jeder Führungskraft bzw. von Menschen in Verantwortung. Das können auch Projektleiter:innen oder Fachexpert:innen sein, die ihre Themen vorantreiben wollen und müssen.
Durch die Verbindung von guter Vorbereitung, emotionaler Intelligenz, klarer Kommunikation und einer Kultur des Respekts und der Offenheit, kann jede:r Leader:in lernen, diesen Herausforderungen kompetent und mit Zuversicht zu begegnen, um konstruktive, lösungsorientierte Dialoge zu fördern.
So wird aus einer Barriere für die Kommunikation eine Brücke zur Zusammenarbeit und Innovation gebaut, auf der Ideen fließen und Unternehmen florieren können.
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