Künstliche Intelligenz in der Transformationsberatung – das T in hXt
Im Zentrum unserer Arbeit bei fifty1 steht die Kernidee, Mensch und Organisation durch eine intelligente Nutzung von Technologie zu Unterstützen und damit zielgerichtet die höchste Wirkung in der Zusammenarbeit und Unternehmensentwicklung zu erreichen. Dafür steht unsere Impactformel hXt.
Daher ist es auch sehr passend, dass unser Kollege Tom Strasser-Neuhofer im Zuge der Abschlussarbeit seiner Beratungsausbildung „Systemisch Beraten Intensiv (SBI)“, gemeinsam mit seinen Kommiliton:innen an der Fragestellung gearbeitet hat, wie Künstliche Intelligenz die Beratungspraxis in Zukunft verändern wird. Die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich jedoch auch hervorragend auf Führung und Transformationsvorhaben übertragen.
Interessierte Leser:innen können sich gerne die gesamte Podcastfolge hier anhören, wo das Thema in 50 Minuten ausführlich erläutert wird.
Der Wandel in der Beratung: KI als Ergänzung, nicht als Ersatz
Die Art und Weise der internen und externen Transformationsberatung durchläuft einen tiefgreifenden Wandel. Künstliche Intelligenz, insbesondere in Form von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT, wird zunehmend als Tool genutzt. Doch anstatt menschliche Berater:innen (interne wie externe) zu ersetzen, ergänzen diese Systeme das vorhandene Wissen und bieten neue Möglichkeiten zur Optimierung der Transformationsarbeit.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie Künstliche Intelligenz bereits in Coaching-Prozessen experimentell eingesetzt wird:
Eine Beratungsfirma, die wir interviewt haben, hat verschiedene Coaching-Ansätze entwickelt, die von KI unterstützt werden. Dabei wurden Chatbots mit spezifischen Coaching-Methoden trainiert, um in simulierten Coachingsitzungen als Sparring-Partner zu dienen.
Die Ergebnisse waren überraschend positiv: Die KI konnte qualitativ hochwertige Fragen stellen und das Coaching sinnvoll unterstützen. Doch trotz dieser Fortschritte bleibt die Dynamik des menschlichen Coachings – insbesondere das Einfühlungsvermögen und die nonverbalen Signale – eine Herausforderung für KI-Systeme.
Vertrauen und Verantwortung: Die ethische Dimension der KI-Nutzung
Ein zentrales Thema in der Diskussion um den Einsatz von KI bei Transformationsvorhaben, ist das Vertrauensverhältnis zwischen Berater:innen und Kund:innen. Es stellt sich die Frage:
Beeinflusst der Einsatz von KI dieses Verhältnis und falls ja: wie? Welche Verantwortung tragen Berater:innen darüber hinaus, wenn sie KI-Tools verwenden?
Interviews mit Expert:innen aus der Praxis zeigen, dass es speziell Kund:innen sehr wichtig ist den Umgang mit KI Tools transparent zu machen. Wenn es um Daten von Kund:innen geht, ist völlig klar, dass diese geschützt und anonymisiert werden müssen. Dennoch zeigen sich hier gewissen Vorbehalte und Bedenken, da die Chancen und Risken von KI-Systemen für viele noch nicht umfassend einschätzbar sind.
In Bezug auf die eingangs gestellte Frage nach den Auswirkungen auf das Berater.innen – Kund:innen Verhältnis zeigt sich, dass es hier insbesondere auch um die Kompetenzfrage geht. Überspitzt formuliert: brauche ich die Berater:innen dann überhaupt noch? Daher kommt man nicht umhin aus Berater;innen Perspektive zu überlegen, inwieweit Kund:innen über den Einsatz von KI überhaupt informiert werden sollten. Ist es notwendig, explizit darauf hinzuweisen, wenn ein Konzept mithilfe von KI entwickelt wurde oder geht es nicht darum, dass am Ende das bestmögliche Vorgehen für das bestmögliche Ergebnis erzielt wird?
Die soziale Dimension: Menschliche Interaktion vs. maschinelles Coaching
Trotz der beeindruckenden Fähigkeiten von KI bleibt die menschliche Interaktion in der Beratung unersetzbar. Eine der interviewten Personen formulierte es treffend: „Egal wie fortgeschritten die Technologie ist, die tiefe menschliche Verbindung, die im Coaching und in der Beratung entsteht, wird von Maschinen nicht ersetzt werden können.“ Besonders in der systemischen Beratung, wo es darum geht, komplexe soziale Systeme zu verstehen und zu beeinflussen, ist die menschliche Intuition von unschätzbarem Wert.
Dennoch gibt es auch hier eine weitere spannende Einsatzmöglichkeit von KI: bei der Identifikation von Mustern in Organisationen und der Hypothesenbildung können Tools wertvolle Unterstützung bieten. Letztlich geht es hier um Daten, die von Tools natürlich in größerem Umfang erfasst werden können, ohne dabei schon in den ersten Schritten von den eigenen “biases” beeinflusst zu werden.
Sehr spannend scheint auch der Einsatz von “wearables”, die physische Reaktionen messen und in Echtzeit in die Beratung integrieren. So könnte künftig die Brücke zwischen menschlicher Empathie und maschineller Präzision geschlagen werden.
Ein Blick in die Zukunft: Evolution oder Revolution?
Ob KI die Beratungsbranche revolutionieren oder lediglich evolutionär verändern wird, bleibt offen. Während einige Expert:innen davon ausgehen, dass die Nutzung von KI-Tools die Arbeit von Berater:innen optimiert, sehen andere darin das Potenzial für eine fundamentale Transformation der Transformationsberatung. Einig sind sich jedoch alle darin, dass Berater:innen der Zukunft technikaffiner sein müssen als bisher und sich kontinuierlich weiterbilden müssen. Ausschließlich menschliche Qualitäten werden nicht rausrechen. Es braucht die Auseinandersetzung mit den Chancen neuer Technologien.
So könnte auch die Differenzierung innerhalb der Branche zunehmen: Auf der einen Seite Berater:innen, die stark auf KI und digitale Tools setzen, auf der anderen Seite solche, die den Fokus bewusst auf die menschliche Interaktion legen. Beide Ansätze haben ihre Berechtigung, und es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Beratungslandschaft dahingehend in den kommenden Jahren entwickelt.
Fazit: Die Balance zwischen Mensch und Maschine
Die Integration von KI in die Beratungsbranche ist nicht aufzuhalten. Doch die wahre Herausforderung liegt darin, eine Balance zwischen technologischer Unterstützung und menschlicher Intuition zu finden.
Während KI-Tools in vielen Bereichen nützlich sein können, bleibt die Fähigkeit, Vertrauen aufzubauen und empathisch zu reagieren das Alleinstellungsmerkmal von Menschen.
Für Berater:innen bedeutet dies offen für neue Technologien zu sein und gleichzeitig ihre Kernkompetenzen zu stärken. Die Zukunft der Transformationsberatung wird hybrid sein – ein Zusammenspiel von Mensch und Maschine, das das Beste aus beiden Welten für starke Impulse und eine zukunftsfähige Organisation.
Willkommen in der fifty1 Welt
Mit unserem hXt Beratungsangebot und der fifty1 Akademie wollen wir Menschen wirksam und Organisationen zukunftsfit machen. Es geht darum das Mindset zu entwickeln sich auf Neues und teilweise Ungewohntes einzulassen und die Organisation so zu bauen, dass Menschen Verantwortung übernehmen wollen und können.
Neue Technologien nutzen, Zusammenarbeit neu denken und gemeinsam Versuche starten und lernen sind dabei zentral. Wenn dich diese Themen auch beschäftigen, melde dich!
Wir freuen uns auf dich! 😊